UNLINGEN (Druckversion)

Professor Josef von Kopf

Professor Josef von Kopf, geb. am 10. März 1827 war in ganz Europa als Bildhauer bekannt. Nach seiner Bildhauerlehre in Riedlingen arbei­tete er als Geselle in München und Freiburg. 1852 wanderte er nach Rom, wo er dann 1855 ein eigenes Atelier gründete. Hier schuf er viele Statuen, Figuren, Porträts und Reliefs mit religiöser, allegorischer und genrehafter Thematik. Aufgrund seines außerordentlichen Talents ernannte ihn 1857 das württembergische Königshaus zum Hofbildhauer. 1874 schenkte ihm Großherzog Friedrich I. von Baden zusätzlich noch ein Atelier in Baden-Baden. Er verkehrte an sämtlichen Königshäusern Europas.

Josef von Kopf erhielt 1864 in Unlingen das Ehrenbürgerrecht. Nach ihm wurde in Unlingen die Kopfstraße benannt. Der Professorentitel und der Preußische-Rote-Adler-Orden wurden ihm verliehen. 1897 erhielt er mit dem Orden der Württembergischen Krone den Personaladel 2. Klasse. Werke von ihm finden sich u.a. in Rom, Baden-Baden, Stuttgart und Berlin. Im Eingangsbereich der Wallfahrtskirche auf dem Bussen steht eine Christusfigur aus Marmor. Zwei Selbstbildnisse (Büsten) und ein Taufstein befinden sich auf dem Rathaus Unlingen. Er starb am 02. Februar 1903 in Rom.

Professor Karl Rieber

Professor Karl Rieber, geb. am 22. April 1888 war ein berühmter Bild­hauer aus Unlingen. Seine Steinbildhauerlehrer absolvierte er in Ried­lingen bei Bildhauer Zürn. Wanderjahre führten ihn ins Rheinland nach Düsseldorf und Köln. Ab 1910 arbeitete er in München als Bildhauer und besuchte noch die dortige Akademie bis 1921. Sein Gebiet war die religiöse, kirchliche Kunst. Karge und herbe Aus­drucksformen, ergreifende religiöse Aussagen sind charakteristisch für seine Kunstwerke.

Die Prof.-Rieber-Straße in der Siedlung wurde nach ihm benannt. Werke von ihm sind zu finden in Allmendingen, Ehingen/Donau, Erbach, Mengen, Riedlingen, Rißtissen, Rottweil, Tübingen (Krie­gerdenkmäler), Friedrichshafen (Kreuzigungsgruppe in der Canisiuskirche), Stuttgart (St. Georg in der Georgskirche). Das Kriegerdenkmal und der Hl. Franziskus über dem Portal der Klosterkapelle fertigte er für seinen Ge­burtsort Unlingen an. Eine bronzene Kreuzigungsgruppe sowie ein Wandrelief, eine Pieta und einige kleinere Kunstwerke befinden sich auf dem Rathaus Unlingen. Er starb am 19. Oktober 1957 in München.

Pfarrer Theodor Selig

Pfarrer Theodor Selig, geb. 16. September 1874 war ein bedeutender Geschichts- und Heimatforscher und war weit über die Grenzen seiner Heimatgemeinde hinaus bekannt. Am 18. Juli 1900 wurde er zum Priester geweiht. Von 1900 – 1904 war er Vikar in Zimmerbach, Zwiefalten, Schwenningen und Bad Waldsee. In Seekirch war er von 1904 – 1908 Pfarrverweser, bis er dann von 1908 – 1950 als Pfarrer in Uigen­dorf und später auch in Dietelhofen wirken durfte. Bereits als Gymnasiast hatte er sich in die Heimatgeschichte eingearbeitet.

Bei jeder Pfarrgemeinde wo er tätig war, erforschte er in seiner Freizeit die Orts- und Kirchenchronik. Die Geschichte seiner Heimatgemeinde, die im Jahr 1930 als „Der Marktflecken Unlingen“ veröffentlicht worden ist, ist das größte Werk unter seinen mehr als 280 Aufsätzen und Abhandlungen, die er überwiegend über die Menschen und Ortschaften um den Bussen herum geschrieben und größtenteils veröffentlicht hat. In Anerkennung seiner hohen Verdienste für die Heimat verlieh ihm seine Heimatgemeinde Unlingen am 13. November 1930 das Ehrenbürgerrecht. Am 11. Februar 1953 wurde ihm auch von der Stadt Riedlingen das Ehrenbürgerrecht verliehen. Zum Dank für sein unermüdliches Wirken für seine Heimat wurde ihm die Theodor-Selig-Straße gewidmet. Pfarrer Theodor Selig verstarb am 13. Februar 1967.

Josef Anton Brandegger

Josef Anton Brandegger, geb. am 15. März 1797 war in seiner Zeit bereits ein bedeutender Mann. Er studierte in Ellwangen, sowie an der Universität in Tübingen und am polytechni­schen Institut in Wien. Bald erwies er sich als erfinderischer Kopf. Im Jahre 1828 gründete er eine Schnellessigfabrik in Ellwangen. Der vielseitig Gelehrte errichtete in den 50iger Jahren eine mechanische Werkstätte, aus der Sextanten, Taktmesser, Erd- und Induktionsgloben (zur praktischen Einführung im mathematisch-geographischen Unterricht) hervorgingen. Dem berühmten Polytechniker schrieb Kaiser Wilhelm zu seinem 90. Geburtstag. Brandegger starb am 21. Juli 1890 in Saulgau. Auch nach ihm wurde in der Siedlung die Brandeggerstraße benannt.

Zacharias Andreas Winzler

Zacharias Winzler, geb. am 23. August 1750, war der Erfinder der Thermolampe in Deutsch­land. Er besuchte die Lateinschule in Konstanz und ging bereits als 19jähriger nach Ungarn zum Studieren. Als Doktor der freien Künste und der Weltweisheit wurde er als Sek­retär bei einem Freiherrn in Hessen eingestellt. Winzler war mehr Alchimist als Beamter. Für seinen Dienstherrn gründete er ein Blaufarben-Werk und leitete die Pottasche- und Salpeter­herstellung. 1780 zog Winzler nach Wien. In dieser Zeit konstruierte er die Thermolampe. Bereits ein Jahr später stellte der unermüdliche Erfinder erstmals einen Universal-Heiz-Leucht-Sud-Destilier- und Sparofen in Adels- und Gelehrtenkreisen vor und legte damit den Grundstock zur zentralen Gasversorgung und zu den technischen Großfeuerungsanlagen. Fast zweihundert Jahre später widmeten die Wiener Gaswerke ihm dafür eine Jubiläums­festschrift. Um 1812 experimentierte er mit Wasserstoffgas. Irgendwann um diese Zeit ver­liert sich die Spur von Zacharias Winzler in den Archiven der Geschichte. Damit dieser be­deutende Bürgersohn nicht in Vergessenheit gerät, benannte die Gemeinde Unlingen eine Straße in der Siedlung nach ihm.

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