Pflegewohngruppe in Unlingen
Planung des Baus einer Pflegewohngruppe mit barrierefreien Wohnungen in Unlingen - "in gewohnter Umgebung alt werden"
Im Rahmen eines internationalen LEADER-Projektes, an dem Gemeinden aus Baden-Württemberg und aus Österreich teilgenommen haben, ging es um das Thema „innovative, barrierefreie Wohnformen mit Betreuungsmöglichkeit für ältere Menschen zur Belebung der Ortszentren". An diesem Projekt hat auch die Gemeinde Unlingen teilgenommen.
Mit sehr großem bürgerschaftlichem Engagement haben sich die Bürgerinnen und Bürger aus der Gesamtgemeinde Unlingen in den Jahren 2013 und 2014 in mehreren Workshops eingebracht.
Parallel dazu konnte die Gemeinde in das Programm „Integriertes Managementverfahren: familienfreundliche, bürgeraktive und demografiesensible Kommune“ aufgenommen werden. Bei diesem Programm ging es schwerpunktmäßig um den Bereich Kinderbetreuung, Schule, Jugend und Vereine. Unterstützt und betreut wurde die Gemeinde in diesem Verfahren durch das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, den Gemeindetag, Städtetag und Landkreistag Baden-Württemberg, den Kommunalverband für Jugend und Soziales, der Akademie Ländlicher Raum sowie durch die FamilienForschung des Statistischen Landesamtes.
Unter professioneller Moderation haben die Bürgerinnen und Bürger aus der Gesamtgemeinde Unlingen in mehreren Workshops und auch im Rahmen von Besichtigungsfahrten sowohl in Baden-Württemberg als auch in Österreich diese Projekte angegangen.
Um noch mehr Informationen zu erhalten, was die Menschen, insbesondere die ältere Generation beschäftigt, wurde eine Bürgerbefragung durchgeführt. Die wesentlichen Ergebnisse der Bürgerbefragung sind:
- Hohe Eigentumsquote von 91 %, Bedarf an Wohnraumanpassung im Alter
- Sehr großes Interesse an Begegnungsmöglichkeit / Generationentreff
- Örtliche Koordinations- und Beratungsstelle wurde als sehr wichtig eingestuft.
- Bedarf an einer Pflegewohngruppe, damit auch Pflegebedürftige und an Demenz erkrankte Menschen in der Gemeinde bleiben können
- Bedarf an barrierefreien Wohnungen mit Betreuungsmöglichkeit
- Hohe Engagementbereitschaft (ehrenamtlich, gegen Bezahlung, finanzielle Unterstützung/Beteiligung, z.B. als Spende oder Genossenschaftsanteil)
Die Anforderungen an ein „Unlinger Modell“ lauten:
- Planung und Einrichtung einer Pflegewohngruppe nach dem Prinzip „selbstverantwortetes gemeinschaftliches Wohnen“
- Planung von 5 – 8 barrierefreien Wohnungen mit Betreuungsmöglichkeit („Wohnen mit Service“)
- Planung und Einrichtung einer Begegnungsstätte / eines Bürgertreffs für alle Generationen; Räume sollten auch für Tagesbetreuung nutzbar sein.
- Einrichtung eines Bürgerbüros für soziale Fragen und Anliegen
- Gründung eines Bürgervereins als Trägerstruktur
Seit Anfang 2015 ist die Gemeinde mit großer Unterstützung des Gemeinderats dabei, einen Platz in der Ortsmitte zu finden, auf dem ein Gebäude errichtet werden kann, in dem sowohl die barrierefreien Wohnungen, als auch die Pflegewohngruppe errichtet werden können. Dabei wurden schon mehrere Standorte untersucht, jedoch waren die Bemühungen der Gemeinde bisher erfolglos. Nichts desto trotz ist die Gemeindeverwaltung und der Gemeinderat an diesem Thema dran und versucht schnellstmöglich einen geeigneten Standort zu finden, an dem dieses Projekt baulich verwirklicht werden kann.